Was ist die Lawinensuche?


In der Lawinensuche sucht der Rettungshund nach verschütteten Personen unter Schnee oder Geröll. Hier zählt jede Sekunde, denn ein Lawinenopfer schwebt immer in Lebensgefahr: Es droht der Tod durch Unterkühlung, Verletzungen, Erschöpfung oder Ersticken. Aus diesem Grund absolvieren Lawinensuchhundeteams in gefährdeten Regionen über die Wintermonate hinweg oftmals Bereitschaftsdienste, um im Notfall sofort ausrücken zu können.

Lawinensuchhunde und ihre Führer müssen eine spezielle Ausbildung absolvieren, denn die Suche in der Lawine stellt besondere Anforderungen an Mensch und Tier: Der Transport mit Hubschrauber, Sessellift, Gondel und Pistenfahrzeug muss trainiert und beherrscht werden; der Hund muss lernen, seinen Ski fahrenden Hundeführer zu begleiten und sich mit ihm aus großen Höhen abzuseilen.

Aus diesem Grund kann Lawinenausbildung nur in realem Gelände stattfinden. Unsere Teams besuchen deshalb regelmäßig entsprechende Seminare in den Alpen.

Wann kommen Lawinensuchhunde zum Einsatz?

Lawinensuchhhunde kommen immer dann zum Einsatz, wenn Menschen durch Lawinen aus Schnee oder Geröll verschüttet werden. Das Lawinensuchteam arbeitet in diesen Einsätzen als biologische Ortungseinheit mit der technischen Ortung zusammen. Dabei darf sich der Hund etwa durch menschliche Suchketten mit Sonden und anfliegende Hubschrauber weder ablenken noch irritieren lassen.

Wie teilt der Lawinensuchhund einen Fund mit?


Wie in der Trümmersuche zeigt der Rettungshund in der Lawine stets am Punkt der stärksten Witterung an. Diese Anzeige erfolgt über Verbellen und/oder Buddeln im Schnee.
Trainingsziel ist, dass der Hund sich auch durch meterdicke Schneeschichten zur verschütteten Person durchgräbt und sie anschließend bis zum Eintreffen des Hundeführers verbellt.

Weshalb wird die Lawinensuche in einem alpenfernen Gebiet wie Ulm trainiert?

Eine Frage, die mehr als berechtigt ist: Kommt es in den Bergen zu einem Lawinenabgang, wären unsere Teams niemals rechtzeitig vor Ort, um hier Menschenleben retten zu können. Aus diesem Grund wird die Lawinensuche bei uns nicht mit dem Ziel einer tatsächlichen Anwendung im Einsatz praktiziert. Sie wird zwar einsatzrelevant trainiert, dient aber in erster Linie dem Aufbau eines Eindringverhaltens in den Trümmern und der Motivation unserer Hunde für die Suche nach verschütteten Personen.

In den Trümmern wie in der Lawine ist der Rettungshund mit verschütteten Personen konfrontiert, er muss lernen, seinen Fund am Punkt der stärksten Witterung eindeutig anzuzeigen. In der Lawine lässt sich dies wunderbar trainieren: Schnee ist geruchsneutral, hier kommen auch junge und unerfahrene Hunde schnell zum Erfolg. Dass der Hund seine gefundene Person anschließend ausgraben darf, steigert die Motivation zur Sucharbeit zusätzlich. Die Lawinensuche ist daher einerseits ein schöner Einstieg in die Arbeit in den Trümmern, andererseits aber auch ein großer Spaß für unsere erfahrenen Trümmersuchhunde.

 


 
BRH-Rettungshundestaffel Ulm e.V. - 16. Abteilung der Feuerwehr Ulm